08:16 Uhr Das Telefon hat mich geweckt.
Auf die Stunden zurückblickend, habe ich den Eindruck, ich hätte nicht geschlafen, sondern sei die gesamte Zeit wach gelegen! Die Erinnerung an drei Traumfetzen "stören" diesen Eindruck ebenso wie die Erinnerung an Sequenzen, in welchen ich so laut geschnarcht habe, dass ich selbst davon aufgewacht bin, mich leicht umdrehte und weiterschlief im Sinne von weiter wach war und weiterschnarchte. Die drei Stunden verfolgen allerdings wie im Fluge: Ich meine, es sei keine halbe Stunde vergangen, seit ich wieder zu Bett gegangen war. Ich bin unverändert hellwach, grellwach.
Tod = Akzeptanz von endgültig nicht mehr Möglichem bzw. Erlaubten. Meine Jahreskarte für die Bahn ist am 25.03.08 abgelaufen. Ich hatte mich daran gewöhnt, einfach in den Zug zu sitzen, wann immer es notwendig war. Jetzt muss ich ganz anders planen.
Tod = Sehnsucht nach dem Ende
Tod = Frieden schließen mit sich selbst
Tod = Frieden schließen mit den Fehlern, die man gemacht hat
Tod = Frieden schließen mit den Versäumnissen, verpassten Gelegenheiten
Tod = Schlussstrich ziehen
Bilanz ziehen
Tod = Trennen von Ballast, Organisationen, Organisationsteilen
Tod = Trennen von Personen
Tod = Trennen von sich selbst
Prozess des Todes:
Tod = Sterben des Vertrauens in die Zukunft.
Tod = Sterben des Vertrauens in die (bisherigen) Partner
Tod = Sterben des Vertrauens in sich selbst
Tod = Sterben des Mutes, die Dinge anzugehen
Tod = Sterben der Erwartungen für das Unternehmen
Tod = Sterben der Illusionen, der Visionen, die ein Weiterleben enthalten
Tod = Sterben der Werte des bisherigen Bezugsrahmens: Erkenntnis der Fehler, der Täuschungen, der Irrungen, der Lügen
Tod = zuletzt stirbt die Hoffnung.
Erst nach der Akzeptanz des Todes und des Gestorbenen keimt die Hoffnung auf.
Tod und Sterben setzen die Geburt voraus: Was nicht wirklich auf die Welt gekommen ist, kann auch nicht wirklich sterben. Was im Geburtskanal stecken geblieben ist, nie zu Ende gedacht wurde, nie probiert wurde, nie versucht wurde, kann auch nicht sterben. Das hat nichts mit Unsterblichkeit zu tun, was ich als Überwindung des Todes interpretieren möchte, sondern mit der Unfähigkeit leben zu können und damit auch sterben zu können. Unsterblichkeit setzt das Leben voraus, das den Tod überwindet oder weiterlebt, trotz des Todes.
In diesem Falle stellt sich die Frage, was stirbt, wenn etwas überlebt. Was ist das Überlebende, das weiterlebt, obwohl oder weil (?) etwas stirbt oder sterben muss, damit das zum Überleben bestimmte überleben kann. Wo lebt das Überlebte dann, wenn das nicht mehr existiert, was bis zum Tod das Leben ermöglichte? Und wie überlebt das Überlebte? Nennt man diesen Prozess "Transformation"? Und wie transformiert sich das Überlebte dann weiter? Denn wenn es einmal eine Transformation geben kann, sollte auch eine weitere, eine ewige Transformation möglich sein.
Transformation hat kein Ziel, sondern ist der Prozess der Überwindung und Beendigung des Bisherigen. Transformation ist der Tod des Bisherigen - und auch die Wiedergeburt oder Neugeburt des Transformierten? Das ermöglicht die Frage, ob das Leben, das ich lebe, erst durch den Tod / die Transformation von etwas, was nicht mehr existiert, entstanden ist. Technisch und biologisch kann das leicht mit dem Ei und dem Sperma erklärt werden, die beide "ihr Leben" verloren haben, damit ich bzw. mein Leib sich entwickelt. Doch ich bin mehr als die körperliche Gestalt, die irgendwann einmal sterben wird, aber bis dahin mir das Erlebnis und den Prozess des Lebens ermöglicht. Oder es verhindert? Ist das eigentliche Leben dort, wo die Gebundenheit an meinen Leib nicht (mehr) erforderlich ist? Was lebt dann in mir und durch mich (weiter)? Was transformiere ich?
Ich glaube, dass ich Antworten auf solche Fragen niemals finden kann - oder aber sie so offensichtlich und selbstverständlich sind, dass sie gar keine Antwort benötigen. Das muss nichts mit "Wissen" können zusammenhängen, sondern ist eher ein Phänomen des Verstehens, das kein Wissen benötigt.
töten = jemanden endgültig von allen weiteren Möglichkeiten ausschließen.
Angst vor dem Tod = Angst, die Lebensaufgabe noch nicht oder schlecht erfüllt zu haben.
Angst vor dem Tod = Angst vor der Verantwortung für die Art und Weise, wie man bisher gelebt hat, nicht gelebt hat, was man getan und unterlassen hat.
Angst vor dem Tod = Erkenntnis der Unmöglichkeit, die Dinge so weit bringen zu können, wie man es wollte oder für richtig gehalten hat. Trauer um die Verluste der Dinge, die einem noch möglich gewesen wären.
Angst vor dem Tod = Wut, Inakzeptanz des Endes, das nicht mehr verhindert werden kann.
Wut, alles zu zerstören, was einem wichtig war und was sich als untauglich erwiesen hat oder erweist, die Dinge noch zu erreichen oder zu erleben, die ohne en Tod noch möglich erschienen. Alles geht zu Grunde, nicht nur ich.
Angst vor dem Tod = Flucht in exzessive Erlebnisse, Eingehen von lebensgefährlichen Risiken, um sich selbst "zu beweisen", dass der Tod überwindbar ist und zumindest zurzeit noch nicht ansteht
Angst vor dem Tod = Flucht in Rituale und Liturgien sowie andere symbolische Handlungen, um den Tod zu besänftigen, um "ihm" zu zeigen, dass er, wenn er käme und wenn er jetzt käme, einen "Fehler" begehen würde. Der Tod als Ereignis wird personifiziert, auch wenn es nur eine Phantasieperson ist: sie eignet sich, eine geistige Beziehung zu ihr aufzubauen, um sie gut zu stimmen und besänftigen zu können. Ideal wäre der Verzicht der Phantasieperson auf ihr Anliegen, ihre Aufgabe, den Tod, auszuüben.
Tod als positive Handlung: Auslese, Gärtnerei, Unkrautjäten, Selektieren, Kultivieren, was für kulturwürdig erscheint. Vernichtung alles anderen. Tod und töten als Schutzfunktion für die Kultur-"Pflanzen" und Verbesserung der Rahmenbedingungen für das Erwünschte, Überlebenswert gehaltene.
Krankheit = Beschleunigung des Prozesses der Selbstzerstörung des Leibes, damit sein Widerstand gegen den Tod sinkt.
Krankheit = körperliche Sensation bei der Entwicklung jener Leiblichkeit, die das künftige Leben sichert, wenn die Reife für den Tod noch nicht gegeben ist, der Leib also noch zu leben, zu überleben und sich zu entwickeln hat.
Ohnmacht = Erlebnis der Unmöglichkeit, das Ende aufhalten zu können.
Ohnmacht = Erlebnis der Enttäuschung über alle Menschen, deren Macht auch nicht reicht, das Ende aufzuhalten.
Ohnmacht = Wut auf alle Menschen, die nicht helfen wollen oder nicht können.
Ohnmacht = Wut auf alle Menschen, die in einer Art und Weise "helfen", das zwar das momentane Leiden lindert, aber nicht den Tod verhindern.
Tod = Angst vor der Verantwortung für die Entscheidungen
Tod = Angst vor der Entscheidung, vor dem endgültigen Verlust der Optionen und der Alternativen
Tod = Angst vor der Endgültigkeit
Angst vor dem Tod. Angst sich festlegen zu sollen, festlegen zu müssen.
Tod = Angst vor der Verantwortung für das Tun und Unterlassen
Tod = Angst vor den Folgen der Entscheidung
Todesarten in Unternehmen:
Fusion, Aufgehen in einer anderen Organisation unter Verlust von allem, was bisher wichtig war: Verlust der Selbstständigkeit, der Macht, des Einflussbereiches, der Beziehungen,
Unternehmensnachfolge, Führungswechsel, Beförderungen von Personen: Alles, was bisher gegolten hat, gilt nicht mehr. Jeglicher Glaube an etwas anderes erweist sich bald als Irrtum, wenn die neuen entscheidenden Personen nicht durch Strukturen, Regeln, Statute und Kontrollprozesse daran gehindert werden, alles neu erfinden.
Todesarten in Beziehungen:
Eheschließung
Scheidung
Schulentlassung - Zeugnis
Entlassung aus dem Arbeitsleben
Taufe - unwiderruflich Neues als Tod bis Bisherigen
Tod = trifft jeden. Vor ihm schützt weder eine Hierarchie, noch ein Amt, noch eine bestimmte Überzeugung zu leben, noch eine bestimmte Religion, noch bestimmte Rituale.
Die Angst vor dem Tod macht erfinderisch: Es werden allerlei Überzeugungen entwickelt, auf welche Art und Weise man dem Tod entrinnen, den Zeitpunkt, zu welchem er zuschlägt verschieben, oder gar den Tod überwinden könne. Letzteres kommt der Annahme gleich, dass der Tod "nur ein Fehler" sei, der sich von selbst wieder regulieren werde, wenn die Zeit gekommen sei: dann sei alles wieder wie vor dem Tod. Die körperliche Auferstehung kann eine solche Überzeugung sein. Nur: Im Jüngsten Gericht erfolgt die Auferstehung zum Zwecke des Gerichts, d. h. der Einteilung der Menschen in Gute und Böse, nicht zur Wiederherstellung der Körperlichkeit, um wie vor dem Tod wieder das Leben leben zu können.
Ich mag auch bezweifeln, dass die Auferstehung der Toten als körperliche Auferstehung tatsächlich auch nur in einem einzigen Fall begehrenswert sein könnte: Ich weiß nicht, ob die so Wiederauferstandenen tatsächlich das Leben weiterleben wollten - und könnten -, das ihr Tod beendet hat. Vielleicht ist das die Hölle, von der in den Religionen immer wieder gesprochen wird, nämlich: Das Leben -wiedergeboren- dort fortsetzen zu müssen, wo das alte (endlich) geendet hatte. Die Erlebnisse in Reinkarnationsriten lassen mich vermuten, dass das zutreffen könne, denn nach den Reinkarnationsriten spielen im heutigen Leben viele Menschen (wieder) ein Rolle, die den Rollen in früheren Leben sehr ähnlich kommt, bis hin zu gemeinsamen Erinnerungen an gemeinsame Erlebnisse in früheren Leben.
Das könnte auch eine Antwort sein auf ein Verständnis von einem "ewigen Leben": Jedes neue Leben schafft neue Verknüpfungen und Verstrickungen, die bis zum jeweiligen Tod nicht endgültig bearbeitet sind - und deshalb zu einem neuen Leben führen (müssen): Das Leben bleibt jeweils aufregend.
Die idealistische Vorstellung eines "ewigen Lebens" im "Himmel", ohne diese Aufregungen des tatsächlichen Lebens auf der Erde gelingt im Moment überhaupt nicht. Diese Form erscheint mir sogar unlebendig zu sein und zu idealisieren, dass es nur noch eine einzige Hörigkeit gäbe, die die, Gott zu dienen - und das noch freiwillig, ohne jeglichen Zwang, in völliger Übereinstimmung mit allen anderen himmlischen Kräften und, was ich mir am wenigsten vorstellen kann, ist dass Gott diese Lobhudelei und völlige Harmonie auch noch gefallen könnte. Dann hätte er doch die Welt gar nicht zu erschaffen brauchen. Insbesondere der erste Akt: die Trennung des Lichtes von der Dunkelheit, die den Rest der Welt unausweichlich gemacht hat, wäre ein grandioser Fehler gewesen! Die gesamte Entwicklung der weiteren Welt seit diesem Moment besteht doch darin, immer neue Formen der Trennung von Licht und Dunkelheit zu finden - und immer neuere Formen der Überwindung der Grenzen: Letztere bedeuten das Leben in seiner ganzen Vielfalt, so meine ich es zumindest.
Die Annahme aus den Berichten der Menschen mit Nahtoderlebnissen lassen vermuten, dass der Tod die Grenze zum Licht überwinde: die Menschen gehen (wieder) in das Licht ein. Vielleicht ist die Angst vor dem Tod auch die Angst vor diesem Licht, die verfliegen soll, wenn man stirbt.
Vielleicht ist die Erwartung der Wiedervereinigung mit dem Licht, d. h. die Überwindung der Dunkelheit dieser Welt der wesentliche Inhalt der tröstlichen Botschaft und überhaupt des Trostes für die Hinterbliebenen, nämlich das Wissen, dass die Gestorbenen jetzt dort angekommen sind, wo sie hergekommen sind: im Licht. Eine Vorstellung zu entwickeln, was das tatsächlich sein könne, würde ich annehmen, dass das unmöglich sei: Ich glaube deshalb, was die Religionen uns lehren ohne jemals wissen zu können, ob das stimmen kann. Ich will auch nicht mehr "wissen", denn das würde eine Verbindlichkeit für mein Leben erzwingen, die ich nicht will: Meine Freiheit, mich so oder anders entscheiden zu können, wäre erheblich eingeschränkt: Alles würde dem Wissen unterliegen: Ich hätte keine Wahl als die, ihr hörig zu sein. Als Bild fällt mir dazu ein "Teufel des Lichts" ein.
Krankheiten könnten nach den vorstehenden Texten als Reaktionen des Körpers und des Geistes verstanden werden, den Tod zu beschleunigen oder ihn verhindern zu wollen. Krankheiten schaffen Leiden: Es leidet der Mensch selbst, der den Tod nicht akzeptieren will.
Krankheiten können auch die Abwehr des Körpers und des Geistes sein, zu früh sterben zu wollen oder zu können, bevor die irdischen Erlebnisse, d. h. die Aufgaben des Lebens erfüllt sind. Die Zwickmühle für die entsprechenden Menschen ist enorm: Einerseits streben sie den Tod an - und es sind ihre Krankheiten, die sie mit aller Macht daran hindern. Das Dilemma und die Ohnmacht kann die Menschen zum Selbstmord führen als vermeintlichen Weg aus dem Dilemma: Er ist in mehrfacher Hinsicht sinnlos: Das mögliche Leben wird nicht (mehr) gelebt und der Tod kann nicht wirklich eine Befreiung sein, denn die gesamten Zwänge und Vorstellungen und Ängste "nimmt der Mensch mit in den Tod", ohne sich von ihnen tatsächlich befreit haben zu können: "Ordentlich" Sterben setzt die Versöhnung mit der Welt, zumindest aber mit sich selbst voraus: "Möge er ruhen in Frieden. Amen". So schließt ein Totengebet, das alles ausdrückt, was gemeint ist.
Angst vor dem Tod = Die Angst, sterben zu müssen, ohne dass dieser Friede mit der Welt und mit sich selbst möglich wurde.
Angst vor dem Tod = Angst vor dem Frieden, nämlich all jene Dinge noch machen, sagen oder unterlassen zu müssen, die den Frieden mit sich selbst und der Welt bereits im aktuellen Augenblick ermöglichen würde.
Angst vor dem Tod = Angst, sich auf die vorhandenen Möglichkeiten begrenzen zu müssen - und zu können.
Angst vor dem Tod = Angst, die neuen Möglichkeiten nicht rechtzeitig erkannt und genutzt ("gelebt") zu haben.
Angst vor dem Tod = Angst vor der Versöhnung: Angst, als Verlierer dazustehen.
Dieser Kontext ist ein Modul des Kontextes: "Tarot in der Wissens-transformation".
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