Aufwachen mit Völlegefühl. Heute ist ein Obsttag angesagt.
Habe mal wieder den Reha-Koller.
Im Patientenbuch lese ich nach, was als "Therapieziele" vereinbart war. Die Kästchen daneben für "erreicht" habe ich noch nicht angekreuzt.
Ich probiere erstmals eine kleinere Windel, die im Schritt nicht mehr so sperrig liegt.
Das Kontinenztraining durch Frau H. übte das Verhalten und das Schließmuskeltraining im Stehen und Gehen wie im Alltag. Gegen die "Stufe 0" stellte ich einen automatischen Widerstand fest, damit der laufende Urin nicht ungestört in die Windel läuft. Gleichzeitig gehen und "laufen lassen" nach der Stufe 0 gelingt mir (noch) nicht. Übung ist angesagt, besser: "zulassen, dass es läuft", frei und ganz natürlich.
Zuhause sollte ich mit den Anspannungsübungen bereits am frühen Morgen beginnen. Zwischen "ruhig und gelassen" und "es lassen" und "es laufen lassen" gibt es zu übende Unterschiede.
Die Atemübung mit dem Ausstoß von "Hick! Hack! Huck" bei gleichzeitiger "Stufe 2" bereitet auf viele Alltagssituationen vor.
Mit dem Training war ich wieder sehr zufrieden, dennoch überwog die allgemeine diffuse Unzufriedenheit. Meine Erwartungen an die Therapie übersteigen das Erreichbare. Ich habe allerdings keine Belege dafür, was als "mehr" hätte erreicht werden können. Es gilt, meine Erwartungen auch an den Heilungsfortschritt im Alltag zu verringern. Es bedarf der Übung, mit dem zufrieden zu sein, was bereits erreicht wurde, statt sich auf jenes zu konzentrieren, das noch als Weg vor einem liegt.
Die Postoperative Gymnastik bei Herrn Schw. lockerten, dehnten, streckten und beugten Arme, Beine, Füße, Oberkörper, Schultern und den Rücken. Durch die Wiederholungen wurden Ausdauer geübt und durch den stetigen Wandel die Koordination. Die inneren und äußeren Verkrampfungen und Verklemmungen des Vormittags waren wie weggeblasen. Der Kreislauf pulsierte angenehm. Ins Schwitzen bin ich jedoch bei den Übungen nicht gekommen. Die Schmerzgrenze war manchmal tangiert.
Beim Warten auf den Termin für "Reizstrom Beckenboden" belauschte ich zwei Männer, die wie Kriegsveteranen ihre Krankheiten, Verletzungen, Kränkungen und Erfahrungen austauschten. Es schien sich um einen Wettbewerb zu handeln, wen es am schlimmsten getroffen hätte. Es gab keinen "Sieger". Sie respektierten wahrscheinlich, dass ihre jeweiligen aktuellen, früheren und bleibenden Beeinträchtigungen "gleichwertig" sind. Jeder schien auch froh zu sein, nicht das Schicksal des anderen erlebt zu haben.
Der Reizstrom Beckenboden wurde wieder routiniert abgewickelt: Dioden kleben, Strom an, warten bis zum Pieps, Dioden ab. Die Frage, wie stark der Strom denn gewesen sei, wurde zickig abgewehrt mit: "Das müssen Sie mich fragen, wenn das Gerät noch an ist. Ich merke mir so was nicht."
Nun gab ich noch die Feedbackbogen an der Rezeption ab, räumte meinen Spind bis auch das Nötigste und fuhr nach Hause. Das gemeinsame Mittagessen und der Kaffee auf der Terrasse bei strahlendem Sonnenschein und unter der voll erblühten Felsenbirne ließen den Tag zum Urlaubstag werden.
Während ich dies schreibe, bemerke ich zum ersten Mal seit der OP einen "Harndrang" im Stehen. Ich wende das Erlernte des Vormittags an. Es gelingt mir, den Harnfluss zu stoppen, auf die Toilette zu gehen und dort einen ansehnlichen Rest abzulassen. Ein tolles Gefühl!
Am späten Nachmittag raffte ich mich dann doch nochmals auf, um nochmals das Gerätetraining in der Klinik zu absolvieren. Der "innere Schweinehund" war zu überwinden und wurde es auch. Tat gut.
Dieser Kontext ist ein Modul des Kontextes: "Tarot in der Wissens-transformation".
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