Sehr gut ausgeschlafen starte ich in den Tag. Ich bin in der Nacht nur zweimal auf die Toilette gegangen und konnte dort den Urin ablassen. Die Windel blieb bis zum Aufstehen nahezu trocken!
Zum ersten Mal seit der OP habe von Sex geträumt. Ein wunderschönes, zärtliches Erlebnis, bis der Wecker zum Tag rief.
An der Rezeption gab es das volle, restliche Programm für die Therapie. Wegen des angekündigten warmen Frühlingswetters hatte ich gehofft, dass es viel "Freizeit" gibt. Nein! Die Tage waren voller Termine, einschließlich des letzten Tages! Die Hoffnung wächst, dass sich die Kontinenz vielleicht doch noch verbessert.
Das Kontinenztraining von Frau H. wies in den Alltag ein, wie durch die Übungen auf der CD angeleitet werden und welche Rahmenbedingungen dazu notwendig und ausreichend sind.
Sie mahnt vor der Neigung, die Übungen auf einmal "abzuarbeiten" oder sich zu viel zuzumuten. Drei bis fünf Sequenzen von jeweils fünf bis zehn Minuten an fünf Tagen in der Woche sollten eingehalten werden. Zwei Tage der Woche sind "trainingsfrei".
Die Übungen im Stehen fielen mir schwer. Ich hatte sie bisher einfach nicht "vorschriftsmäßig", sondern nach Gusto ausgeführt. Disziplin und Konzentration sind also wieder mal gefordert.
Im Aufenthaltsraum war das Spindschloss mal wieder gesperrt. Der Hausmeister entschließt.
In der zweistündigen Pause wollte ich das Fitnessprogramm absolvieren. Im Fitnessstudio herrschte jedoch Hochbetrieb. Nun habe ich ein kleines Nickerchen gemacht.
Zum Eintrag in das Patientenbuch wiege ich mich in voller Montur: 90 kg.
Ein Erfolgserlebnis: Sitzend warte ich auf die nächste Therapie. Eigentlich müsste sich jetzt die Blase gefüllt haben. Ich mache meine Anspassungsübung beim Aufstehen, halte "Stufe 2" und gehe zur Toilette: "Es läuft in die Toilette! Nicht in die Windel!" Ich genieße diesen erstmaligen Erfolg in der Klinik.
Die "Wirbelsäulengymnastik soft" von Herrn Kau. stärkt und lockert mithilfe von Kegeln die Rückenmuskulatur. Besonderen Wert legte er auf Korrektheit und Geschmeidigkeit der Übungen, verbunden mit den Mahnungen und Anweisungen, "Pausen" zu machen! Nach dem Training war der Oberkörper wohlig warm und entspannt.
Der "Vortrag: Ernährung und Krebs" der Diätassistentin stellte zusammengefasst z.B. vor: die Sekundären Pflanzenstoffe (Farbstoffe, Duftstoffe, Geschmacksstoffe, Bitterstoffe), die Vitamine C, E, A, die empfohlenen Fettmengen und Fettarten, den Umgang mit Zucker und Alkohol und die geplante, gesunde und genussvolle Ernährung.
Der "Reizstrom Beckenboden" kribbelte wieder wie erwartet. Mein "Gang" war danach wieder langsam und fühlte sich anstrengend an. Der Strom hat wohl gewirkt.
In die Einzelkontinenz-Beratung bei Frau Schm. brachte ich ein, dass es mir nicht möglich ist, einen bereits laufenden Urinfluss zu stoppen: Wenn es läuft, läuft es. Ebenso gelingt es mir nicht, eine volle Blase absichtlich zu entleeren, also "absichtlich die Windel voll zu machen". "Ich habe bzw. spüre einfach keine Muskeln, die das bewirken könnten." Frau Schm. klärte mich auf, auch darüber, wie ich den natürlichen Prozess zulassen und unterstützen könne.
Frau Schm. fasst zusammen, dass die bisherige Entwicklung durchaus dem Standard entspricht, was meine Berichte über die bisherigen Verbesserungen des Heilungsprozesses bestätigen.
Nach den einführenden Erklärungen für die Neulinge erfolgte die "Progressive Muskelentspannung Teil I und II" bei Frau Fö. in einem Stück. Irgendwann bin ich eingeschlafen.
Am Ende der Übung fühie ich mich zweigeteilt: Die rechte und die linke Körperhälfte waren entspannt; die "Brücke" (= das Becken und der Beckenboden und der Hüftbereich) fühlten sich "fremd und angespannt" an. Ich werde, wie von Frau Fö. empfohlen, eine Gelegenheit zur Muse suchen, um eine "Progressive Muskelentspannung" im "unteren Teil des Leibes" zu üben.
Der Vortrag "Rund um den Krebs I" begann mit einer Aufregung, weil die Referentin den Vortragsteil II vorstellen wollte, den sie jedoch bereits in der Vorwoche vorgetragen hatte. Es dauerte, bis die Anwesenden sich durchgesetzt hatten. Der Hinweis, dass der Teil I im Programm ausgeschrieben stand, ließ sie aber nicht gelten: "Was in dem Plan drin steht, ist egal. Ich mache, was ich für richtig halte (= Teil II). Die ersten Zuhörer standen bereits zur "Abstimmung mit den Füßen" auf. Nach etwa zehn Minuten ging sie dann zum ausgelobten Teil I über.
Alles entsteht, wenn eine Zelle die Fähigkeit verliert, zu sterben, oder sich an ihren Platz einzuordnen. Die veränderte Krebszelle kann das nicht (mehr). Sie hat ein anderes Erbgut als die anderen Zellen und schafft ein anderes Erbgut als die anderen ("gesunden") Zellen.
Plötzlich bin ich an meine Entscheidung im Jahre 2008 erinnert, nicht zu sterben und mich auch nicht unterkriegen zu lassen, sondern mein eigenes Leben zu leben und "die Anderen" dazu zu bringen, sich mit mir auseinanderzusetzen, so wie ich es will. Für das bisherige Umfeld bin ich bestimmt ein "Krebs". Ich selbst betrachte mich jedoch als eine "gesunde Zelle", die im verkrebsten Umfeld alles dafür tut, um wenigstens als Zelle "gesund zu leben und zu überleben" und die eigenen Gene mit anderen gesund gebliebenen Zellen zu teilen. Das Thema des Vortrages führte über den Weg, wie Krebs entsteht, zum Verständnis des Krebses, für den Krebs, für das Krebsverhalten, für die Krebsursachen, für die Risikofaktoren, die Krebsdiagnosen und die Krebstherapien.
"Die Chemotherapie gleicht einer chemischen Kastration."
Inzwischen war die Windel wieder vollgelaufen. Ich hatte nichts bemerkt.
Die Postoperative Gymnastik mit Frau Sch. lockerte und trainierte die Körperhaltung, das Gleichgewicht, die Koordination von Bewegungsabläufen durch Schwung-, Kraft- und Bewegungsübungen mit Kegeln. Es war anstrengend und motivierend zugleich. Die Übungen lassen sich zuhause gut wiederholen und vertiefen.
Zuhause machte ich eine große Pause.
Dann füllte ich die Unterlagen für das Patienten-Feedback an die Klinik aus. Ich erwähnte insbesondere, dass die Ambulanten bei ihrer Ankunft einen Hinweis erhalten sollten, wo sie ihre Windeln wechseln und ablegen könnten. Das angefragte "Vergleichsportal im Internet qualitaetskliniken.de" habe ich aufgerufen. Es scheint nur der Selbstdarstellung der Beteiligten, dem Marketing und dem Wettbewerb bzw. der Konkurrenz untereinander zu dienen, also: hierfür verschwende ich keine Zeit.
Dann scannte ich das gesamte Patientenbuch ein, auch um nachschlagen zu können, wie die geschilderten Erlebnisse eingeordnet waren.
Das Abendessen war zu üppig. Völlegefühl. Weigerung, vor dem Zubettgehen noch irgendetwas zu essen oder zu trinken. Ich schlief früh ein.
Dieser Kontext ist ein Modul des Kontextes: "Tarot in der Wissens-transformation".
Die Dichte der Informationen erfordern ein konzentriertes und aufmerksames Arbeiten in einem vertraulichen Rahmen. Dazu ist für jedes Thema in der Regel mindestens eine Stunde erforderlich.
Achten Sie auf Ihre Gedanken und Ideen! Folgen Sie ihnen! Die aufgeführten Gliederungen sind nur Beispiele, die anregen sollen, den Bezug zu sich selbst zu erleichtern.
Notieren Sie sich handschriftlich sofort, was Ihnen einfällt und auffällt.