Herr Z. übernimmt die "Einzel-Kontinenz". Es ist eine gründliche Aufklärung über die Vorgänge und die Folgen der OP, die Verletzungen und möglichen Schädigungen von Geweben, Nerven und Organen und die bereits begonnenen und weiter zu unterstützenden Anpassungsprozesse des Körpers, des Leibes, der Organe und der Seele an die durch die Operation vorgenommenen Veränderungen. Die Übung, den Harnstrahl zu unterbrechen, gelang mir seit der OP noch nicht. Ich spüre noch nicht einmal, "wenn ich muss oder könnte": Damit sind die Aufgaben klar. (Es dauerte noch zwei Tage, bis die Übungen zum ersten Erfolg führten.)
Mahnungen, viel zu trinken. Das ist jedoch kein Problem für mich.
Die Kompromisslosigkeit des aktuellen Zustandes ohne jeglichen Alternativen ist für mich schwer verdaulich. Die Radikalität des Einschnitts durch die OP wird mir erst in diesem Gespräch wirklich bewusst. Es gibt nur einen Weg, nämlich sich damit abzufinden, sich radikal und absolut neu einzurichten und zu entdecken und zuzulassen, was sich wie entwickelt und wie die Heilungen sich zeigen. Am einfachsten davon sind die Wundheilungen, auch dann, wenn sie wie jetzt von einer "schweren Operation" herrühren.
Auf mich wirkt es so, als sei ich erst jetzt "auf dem Boden aufgeschlagen". Ob es noch tiefer geht, gleichbleibt oder etwas sich "aufwärts" entwickelt, hängt zu einem großen Teil (nur!) von mir selbst ab. Ärzte und andere Hilfspersonen können mich auf dem Weg nur unterstützen und begleiten.
Zum ersten Mal verstehe ich auch den Unterschied zwischen einer "Reha" und einer "AHB": Ich verstehe zum ersten Mal, dass ich noch weit weg davon bin, mich bzw. meinen Körper zu rehabilitieren, sondern dass "so etwas" frühestens dann anstände, wenn der Heilungsprozess entsprechend fortgeschritten sei. Es gibt keine Möglichkeiten, die Heilung zu beschleunigen. Es gibt aber viele Möglichkeiten, den Heilungsprozess zu stören, zu verlangsamen oder gar zu verhindern, - wohlgemerkt, durch mich selbst.
Ich werde in der AHB - Anschluss-Heilbehandlung hier in der Klinik insbesondere lernen, mich vor mir selbst zu schützen, indem z.B. auch unbeabsichtigt oder zufällig etwas geschieht, was einen Rückschlag zur Folge hat.
Geduldig und aufmerksam höre ich zu. Ich habe verstanden.
Die nächste Therapie an diesem Tag übernimmt der Oberarzt. Er macht einen "Ultraschall", untersucht die Wunden, die Blase, den Hoden und das Becken. Die Wassereinlagerungen sind noch auffällig. Ansonsten habe der Heilungsprozess bereits gut begonnen.
Die folgende Therapie "Reizstrom Beckenboden" verstehe ich überhaupt nicht. Die zuständige Dame weist mich etwas barsch in das Prozedere ein, befestigt das Pflaster, stellt den Strom an, bis es "kribbelt". Dann sagt sie "Gut" - und verschwindet, bis es piepst. Pflaster weg, zusammenpacken. Das war’s.
Die "postoperative Gymnastik A" erwies sich wieder als Übung von "einfach erscheinenden Bewegungen". Sie wollten jedoch gelernt und geübt werden. Insbesondere waren die Tendenzen, "es richtigzumachen" oder "mehr zu tun als angeleitet" frühzeitig zu erkennen und zu korrigieren. Die Therapeutin beherrschte ihr Metier.
Nach dem Mittagessen fand eine allgemeine Patientenbegrüßung im Vortragsraum statt. Inhaltlich nichts Neues. Der Referent vermittelte auch das Gefühl und die Sicherheit, aus den bisherigen Verläufen bereits genügend über die Klinik zu wissen.
Die anschließende Inkontinenz-Heilmittelberatung erklärte die verfügbaren Heilmittel und Hilfsmittel. Aufgezeigt wurde, wann und wo was geeignet ist und wie damit umzugehen sei. Was benötigt wird, kann in der Apotheke in der Klinik ausgefasst werden. Das machte ich dann später auch.
Den Tagesabschluss der Therapien war ein "Kontinenztraining" im Liegen. Auch hier überraschte wieder, welche "einfachen Übungen" sich alles andere "einfach" erwiesen. Durch ruhige und konsequente Anleitungen wurden die Übungen unterstützt und gegebenenfalls helfend korrigiert.
"Völlig geschafft" fuhr ich nach dem Apothekenbesuch nach Hause.
Die Entspannungen zeigten sich in den mehreren Windeln, die ich innerhalb kürzester Zeit volllaufen ließ. Mir war peinlich, dass dies auch zu einem Überlauf führte, der sich wieder sichtbar in den nassen Hosen zeigte, gerade in dem Moment, wo meine Frau und Stephanie uns über den Tag und die aktuelle Befindlichkeit unterhielten.
Dieser Kontext ist ein Modul des Kontextes: "Tarot in der Wissens-transformation".
Die Dichte der Informationen erfordern ein konzentriertes und aufmerksames Arbeiten in einem vertraulichen Rahmen. Dazu ist für jedes Thema in der Regel mindestens eine Stunde erforderlich.
Achten Sie auf Ihre Gedanken und Ideen! Folgen Sie ihnen! Die aufgeführten Gliederungen sind nur Beispiele, die anregen sollen, den Bezug zu sich selbst zu erleichtern.
Notieren Sie sich handschriftlich sofort, was Ihnen einfällt und auffällt.