Die erste Nacht ist überstanden. Das klare Wetter erlaubt, zu beobachten, wie die Nacht dem Licht weicht und schließlich in einen wunderschönen Sonnenaufgang über den Bergen des Schwarzwaldes übergeht. Auf den Straßen herrscht eine "Totenstille". Die Straßen werden langsam, jedoch stetig belebter. Parkplätze werden gesucht und gefunden. Die Radfahrer sind zügig und zielsicher unterwegs.
Ich bin hungrig und esse einen mitgebrachten Apfel.
Ich fühle mich benommen. Mein Kopf ist "voll", jedoch nicht von Gedanken, sondern wie ein Gefäß, das nicht weiter "gefüllt", besser: beschwert werden darf, weil es sonst zu platzen droht. Stört mich aber nicht, denn, "dass der Kopf nicht klar war", habe ich erst Tage danach in der Reflexion erkannt.
Morgenvisite: Endlich erfahre ich, wie der Fernseher abgeschaltet werden kann. Katheter leeren, Wunden anschauen, Blutdruck, Puls, Befragen nach dem Befinden. Klage über den vollen und aufgeblähten Bauch, Urinprobe aus dem Katheterabfluss, kleine und kurze Unterhaltungen, Fragen, ob ich duschen kann. "Ja". Traue mich jedoch nicht.
Ich nehme die Stille des Raumes wahr, lese abwechselnd in meiner philosophischen Schrift, döse, schlafe, leere den Katheter, nehme vorschriftsmäßig meine Pillen, hole mir die Zeitung, fülle Wasser nach und schaue aus dem Fenster zu, wie auf der gegenüberliegenden Seite sich Narren einfinden, sammeln und schließlich sich offenbar zu irgendeiner Veranstaltung begeben.
Das Frühstück wird für mich zu spät, das Mittagessen viel zu bald danach und das Abendessen bereits kurz nach der "Kaffeezeit" serviert. Die Geschmacksnerven waren wohl zu unsensibel, um große Unterschiede zwischen den Komponenten wahrzunehmen. Nur das Brot, das schmeckte mir immer bestens. Nun ja, es nutzt nichts, sich darüber aufzuregen: Die dienstbaren Geister trugen nur aus und legten nur vor, was ihnen übergeben wurde, um es zu verteilen. Murren oder Beschwerden hätten also nur die Esel geschlagen, die den Karren ziehen, nicht jedoch jene, die sich ziehen lassen. Ich hatte keine Lust, mir erklären zu lassen, warum das alles so sei, bereits "die beste Lösung" sei und man auch selbst nicht in der Lage wäre, irgendetwas daran zu ändern. Mein Vorurteil wollte ich auch beibehalten.
Den ganzen Tag über ließ ich mich immer wieder meinen Geist vom Fernsehen betäuben: Berichte über Karneval, Fasnacht, Traditionen, Gebräuche und Tagesaktuelles wechselten sich immer wieder ab mit den penetranten "Berichterstattungen" über die politischen Vorgänge national, international, in der Wirtschaft und in der Gesellschaft. Es wirkt auf mich schizophren: Die mehreren Welten hatten vermutlich die gleichen Zeitanteile, von welchen auch noch für die inhaltsleeren "Serien" in den Unterhaltungskanälen verschwanden. Nichts erreichte mich wirklich: "Es lief alles wie in einem Film ab." Der Bericht über die explodierte "SpaceX"-Rakete stellte bildlich dar, wie der ganze Irrsinn spätestens im Universum platzte.
Fassungslos schaute ich immer wieder den Bericht über das Oval-Office an, in welchem der amerikanische Präsident den Präsidenten eines anderen Landes behandelte wie einen ungezogenen Lausbuben. Das Verhalten wurde ähnlich schon vor ein paar Jahren vom russischen Präsidenten gegenüber einem seiner wichtigsten Leute gezeigt. "Die Welt" schaut ebenso fassungslos zu, wie diese Inszenierung den offiziellen Beginn des dritten Weltkrieges markiert, der von allen gegen alle mit allen Mitteln geführt werden wird.
Ich bin meiner körperlichen Potenz beraubt und erlebe die Hilflosigkeit und Machtlosigkeit unmittelbar körperlich.
Liegen war immer wieder unbequem. Der Katheter störte, die Bettdecke war schwer. Die Bewegungen schmerzten. Im Stillliegen konnte ich nicht lesen, also machte ich immer wieder "viele Schritte" vom Bett zum Fenster, zur Tür und wieder zurück, bis ich wieder müde wurde (war).
Als meine Frau mich besuchte, war mir mehr als meine eigene Befindlichkeit wichtig, ob sie gut geschlafen hätte und wie es ihr im Moment geht. Innerlich jubelte ich, als sie mir erzählte, was sie eingekauft hätte und wie sie sich darauf vorbereitet habe und was sie dabei erlebt und beobachtet hatte. Wir unterhielten uns über Aktuelles vom Tage, regten uns über "die Dummen und die Doofen und die Gierigen und Machtgeilen" auf, solange wir es wollten. Danach war wieder alles frei um wahrzunehmen, dass im Moment zwar alles für alle ziemlich belastend sei, was noch einige Zeit andauern könne. Wir teilten unsere Gedanken über die Zeit nach dem Klinikaufenthalt.
Mein Urin ist dunkel, fließt nicht über mehrere Stunden hinweg.
Schmerzen habe ich keine. Die Schläuche und das Ziehen an den Wunden erlebte ich als "normal", weil erwartet.
Bei der nächsten Visite wurde der Katheter überprüft und festgestellt, dass der Bauchkatheter nicht funktioniert. "Den brauchen wir, besser Sie, nicht unbedingt. Wir entfernen ihn jetzt." So geschah es auch. Ein Riss, ein Schmerz und die Schläuche baumelten in den Händen der Ärztin.
Der Druck im Bauch blieb. Mein Bauch wurde immer aufgedunsener. Im Liegen war er ständig im Weg. Nur beim Gehen schienen sich die Gedärme zu ordnen.
Der Stuhl drängte, aber ein Stuhlgang war mir nicht möglich. Nachts gegen 01:00 Uhr löste sich der Überdruck auf der Toilette des Stuhls explosionsartig mit einem Donnerschlag.
Die gesamte Toilettenschüssel war gesprengkelt. Alles stank entsetzlich wie "Kinderpech". Mein Darm war aber nicht geleert. Auch nach wiederholten "Bombenschlägen" nicht. Der Überdruck war weg, der Druck blieb.
Ich aß einen Apfel, denn aus der Erfahrung weiß ich, dass Äpfel immer sich gut auf meine Verdauung auswirken.
Irgendwann tief in der Nacht schaltete ich dann tatsächlich den Fernseher ab und schlief still und gut.
Dieser Kontext ist ein Modul des Kontextes: "Tarot in der Wissens-transformation".
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