HCS Human Capital SystemVirtuelles Lebenswerk von Heinrich Keßler, Appenweier
Kontext: "XIII Der Tod". Tarot in der Wissenstransformation.





06. Notizen vom 29.05.2008.
(Thema zu: XIII Der Tod.)

29.05.2008: Todesangst.

Es ist ein drückend schwüler Tag: Die Blumen im Garten müssen gegossen werden. Wir haben im Garten eine Wanne mit Sand stehen, die sich mit Regenwasser füllt und von den Vögeln trotz unsere sorgsam gepflegten Vogeltränke offenbar größter Beliebtheit erfreut. Wie ich die Blumen gieße, bemerke ich, dass im Kübelwasser sich zwei Vögel befinden. Näheres Hinschauen: es sind offenbar Spatzen. Der eine liegt quer, ist also tot. Ertrunken, vermute ich. Der zweite Vogel sitzt aber noch regungslos merkwürdig aufrecht mitten im Wasser: Nur der Kopf schaut über die Wassergrenze hinaus; der restliche Körper befindet sich ganz im Wasser. "Der wird sich doch keine Kühlung holen! Das gibt doch höchstens eine Erkältung!". Ich besorge eine Schaufel und ein Messer, mit welchem ich die Rillen der Straßenrillen vom Gras befreie, um mit diesen beiden Gerätschaften die Vögel aus dem Wasser zu nehmen und in den Müll zu geben. Wie ich mich dem sitzenden Vogel nähere, bewegt dieser die Augen! Er lebt also noch! Seine Augen scheinen weit aufgerissen. Jetzt atmet er auch wieder: Heftig und versucht eine Flügelbewegung. Todesangst: Nackte Todesangst: Vor mir? Vor dem sicheren Tod im Wasser oder vor der befürchteten Erschlagung mit den metallenen Gerätschaften oder vor dem Raubvogel, vor dem dem er vielleicht geflüchtet ist und sich dabei ins Wasser gestürzt hat oder vor der Katze, die regelmäßig ebenfalls Wasser aus dem Kübel säuft?

Todesangst: Noch nie habe ich sie so unmittelbar beobachtet. Hilflosigkeit, Regungslosigkeit, Unvermögen, sich aus der misslichen Lage befreien zu können, Unfähigkeit, sich bewegen zu können, Sinnlosigkeit allen Tuns, das nichts, aber auch gar nichts aufzuhalten oder zu ändern vermag: Schmerzen, Leid, Kälte, Nässe, Nichts was einem helfen könne.

Vielleicht auch (Gottseidank) nichts mehr, was den bevorstehenden Tod verhindern kann... Wenn er nur endlich käme. Denn die Kräfte reichen nicht einmal mehr dazu, den Tod endlich herbeizuführen und dem Leid und Schmerz ein Ende zu machen. Der Anblick des geliebten Partners, der tot im Wasser neben anliegt: Schuldgefühle, ihm nicht geholfen zu haben, ihm nicht helfen haben zu können. Der unendliche Wunsch, vom Leben erlöst zu werden, davon befreit zu sein.

Schmerz und Trauer über den Verlust des Partners, Unfähigkeit, ihn beerdigen zu können, sich von ihm lösen zu können: Er liegt daneben im Wasser. Tot, rührt sich nicht und nicht einmal die Schmeißfliegen nehmen sich seiner an.

 

Ich versuche, den vermeintlich unbeweglichen Vogel mit der Schaufel aufzunehmen: Da! Bevor ich den Vogel berühren kann: piepst er, nein, er schreit: markerschütternd grell und laut! So habe ich noch nie einen Vogel gehört. Erschrocken und zu zaghaft versuche ich, den Vogel auf die Schaufel zu heben: Da: Ein Flügelschlag - und er fällt mir von der Schaufel hinter den Kübel mitten ins Gebüsch. Ich kann ihn nicht mehr sehen und auch nicht mehr finden. Auch meine Frau nicht.

 

Während der gesamten Prozedur herrschte im Garten im wahrsten Sinne Grabesstille: Kein Mucks war zu hören, kein Gefiepse und kein Gepiepse. Die Stille empfand ich als gespenstisch.

 

Plötzlich flog ein Vogel aus dem mit Koniferen bewachsenen Sandkasten in Gebüsch, in welchem mehrere Vogelnester verborgen sind. Nun hob ein Spatzengeschrei an: Im Baum hielten sich offenbar eine Reihe von Spatzen auf, die jetzt mit einem lauten, jedoch bekannten Gezeter sich unterhielten. Die Lautstärke schien deutlich erhöht: Mir kam der Gedanke, dass der Vogel jetzt zurechtgewiesen oder aber überschwänglich begrüßt wurde. Während sonst die Spatzen bei einem entsprechenden Gezeter immer wieder den Platz wechselten, schienen sie jetzt konstant an einem Platz zu verweilen. Untypisch. (Ich kann natürlich nicht erfahren, ob der Vogel, der in den Baum zu seiner Sippe flog und das Gezeter auslöste, der "gerettete" Spatz war - oder nicht. Es hilft mir ungemein, zu glauben, dass er es gewesen sei.)

 


 

Tod = Angst vor der Desillusionierung, der Enttäuschung, vor der Aufhebung der Täuschungen.

 


 

Bitte beachten:

Dieser Kontext ist ein Modul des Kontextes: "Tarot in der Wissens-transformation".


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