HCS Human Capital SystemVirtuelles Lebenswerk von Heinrich Keßler, Appenweier
Kontext: "XIII Der Tod". Tarot in der Wissenstransformation.





35. Notizen, 11.09.2008.
(Thema zu: XIII Der Tod.)

11.09.2008

Ich machte einige Besorgungen und packte mit meiner Frau einen Koffer voll Utensilien für meine Schwester zusammen. Statt ein Paket zu versenden führ ich mit dem Auto zur Klinik, um die Dinge abzuliefern. Es war schwül heiß geworden: Hohe Luftfeuchtigkeit und nach 30 Grad. Gewittrig. Der Schweiß lief.

Als ich das Gelände der Klinik befuhr, wurde es mir kalt - trotz der schwülen Hitze: Irgendwie herrschte auf dem Klinikgelände eine Grabeskälte - zumindest erlebte ich es so, als ich ausstieg.

An der Pforte blieb die Dame mitten in Ihrem Büro vor ihrem Rechner sitzen. Sie bequemte sich erst an das Fenster, als ich eine Bemerkung machte, dass ich nicht gewohnt sei, eine Schreikommunikation an einer Pforte zu führen. Die Empfangsdame erklärte mir dann aber freundlich den Weg. Meine Frage, wo man Blumen und eine Grußkarte besorgen könne, schien sie zu irritieren, dann verwies sie mich auf das Cafe/Bistro, in dem es so etwas geben solle.

Ich ging zum Cafe: Meine Frage nach Grußkarten war überflüssig: Es gab ja offensichtlich keine - zumindest nicht am Eingang und am Tresen. Dennoch erhielt ich den Tipp, die Treppe hinunter zum Kiosk zu gehen: Dort gäbe es das Gewünschte.

Im Kiosk war nichts los. Eine unfreundliche Frau war hinter Auslagen eher versteckt als verkaufsbereit. Meine Frage, ob sie Blumen und Grußkarten hätte, beantwortete sie mit so verwundertem Gesicht und einer Tonlage, nach welcher ich annehmen musste, dass seit den letzten hundert Jahren ich wohl der erste sei, der einen solchen Wunsch äußerte. Ich kam mir ziemlich doof vor, dennoch entrutschte mir der Satz: "Passt". Ich ging verärgert und wütend.

Auf der Station angelangt, klopfte ich an das Stationszimmer, nachdem ich durch ein Fenster drei weiß gekleidete Frauen gesehen hatte. Ich wollte die Türe öffnen, aber sie war verschlossen. Eine der Frauen öffnete sie und trat etwas aus dem Türrahmen heraus. Ich stellte mich vor, begehrte, den Koffer zu meiner Schwester bringen zu wollen, verbunden mit ein paar freundlichen Grüßen. Das Anliegen wurde verstanden, dennoch bekam ich nur die Antwort, dass jetzt keine Besuchszeit sei. Ich sagte, das sei mir egal und interessiere mich nicht, mir geht es darum, die am Vortage von meiner Schwester erbetenen Sachen ihr übergeben zu können. Die Dame an der Türe bat ihre Kollegin nachzusehen, ob meine Schwester bereits Besuch empfangen dürfe: Sie blickte auf den Bildschirm ihres Rechners, verneinte, was zu einer wiederholten Belehrung führte, aus welchen Gründen ich meine Schwester nicht besuchen könne. Wiederum entgegnete ich, dass mir das alles egal sei: Hier sei der Koffer und möchte ihn meiner Schwester überlassen. Ich forderte die Damen auf, einen Vorschlag zu machen, wie das geschehen könne, da sie ja nur sperrten. Diese Forderung führte zu einer sprachlosen Pause von mehreren Minuten. Dann sagte die Frau an der Türe, ich könne den Koffer dalassen.

Nun sagte ich, dass das System (die Klinik) krank sei: Auf dem gesamten Gelände fände sich keine Gelegenheit, Blumen und Glückwunschkarten zu kaufen. Diese Einschätzung bräuchten die Damen meiner Schwester nicht mitzuteilen, es genüge, wenn sie ihr den Koffer, meine guten Wünsche und meine Visitenkarte übergäben, die ich in den Kofferschlitz steckte. Die Damen sahen mich völlig sprachlos an.

Ich verabschiedete mich, ging zurück zum Auto, unverändert mit der Kälteempfindung, solange ich mich auf dem Klinikgelände befand. Kaum war ich wieder auf der "normalen" Straße, stöhnte ich wieder über die schwüle Hitze, die sich in der letzten halben Stunde eher noch verstärkt hatte und fuhr wieder nach Hause.

 

Irgendwie komme ich von dem Gedanken nicht los, dass in der Psychiatrischen Klinik der Tod verwaltet würde: Die Menschen werden zu Zombies, funktionierende Wesen ohne Bezug zum lebendigen Leben, gleichgültig, in welcher Rolle und Funktion diese Menschen sich in dieser Klinik aufhalten und aus welchen Gründen dies geschieht.

 

Ich entschloss mich, falls ich mich mit meiner Schwester treffen dürfe, dies auf keinen Fall auf dem "toten" Gelände in den "toten" Räumen und in der Nähe von den "toten" Menschen zu machen, sondern an einem Ort, den ich als "lebendig" erleben würde. Ob und wo das in Wiesloch sein könne, weiß ich im Moment aber nicht.

 


 

Beim Einschlafen sinnerte ich über die Ortsbezeichnung "Wiesloch": ...Ein Loch in der Wiese... "Wie das Loch = Wiesloch". Ich erinnerte mich die Fahrt: die prägende Straße war die Ringstraße in Wiesloch: Die Straße um "das Loch" herum.

Heute ist im Cern in Genf auch die neue Anlage in Betrieb genommen worden, mit welcher "Schwarze Löcher" erzeugt werden können.

Irgendwie passt das alles zusammen.

 


 

Bitte beachten:

Dieser Kontext ist ein Modul des Kontextes: "Tarot in der Wissens-transformation".


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